Warum vor allem russische Kinder an Karies Leiden
– von Jana Patsch
Wenn die Menschen in Osteuropa heute behaupten, „unter den Kommunisten ist es uns besser gegangen“, haben sie zumindest in einem Punkt Recht: Die Krankenversorgung war – im Unterschied zu heute – gratis und flächendeckend. Damals wurde die Frage der zuständigen Krankenkasse gar nicht erst gestellt, denn das System war ein geschlossener staatlicher Kreis, wo niemals eine Rechnung gestellt wurde. Jeder Bürger war automatisch einem Arzt zugewiesen. Außerdem hatte jeder Betrieb und jede Schule einen zugeteilten Mediziner.
Nach dem Einzug der Marktwissenschaft sind viele Krankenhäuser Pleite gegangen. Größere Spitalskomplexe verkauften ihre Nebengebäude, um die Schulden für Strom und Gas begleichen zu können. Von den Patienten verlangen die Spitalserhalter jetzt, dass sie ihre Medikamente, Klopapier und Mineralwasser mitbringen. Auch eine Spitalsgebühr wird verrechnet.
Noch schlimmer ist die Situation auf dem Land, wo viele Staatliche Ärztepraxen die Transformation des Gesundheitswesens nicht überlebten. Da auch viele Bus- und Bahnlinien auch wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurden, kommen die Kranken gar nicht mehr an einen Arzt heran.
In vielen Dörfern Rumäniens oder Russlands etwa werden Kollekten abgehalten, um einem Mitbürger – der eine Operation braucht – den Transport zum nächsten Spital zu finanzieren.
Natürlich sind nach der politischen Wende auch viele private Krankenhäuser und Ordinationen entstanden, die nach dem letzten Stand der Medizin ausgestattet sind. Ihre Dienste werden auch gerne von Patienten aus den reicheren Nachbarländern in Anspruch genommen.
Wie die medizinische Versorgung in der russischen Provinz derzeit funktioniert, ließ vor kurzem die deutsche Ärztekammer untersuchen, und zwar konkret im Kreis Njandoma, 300km südlich der nordrussischen Stadt Archangelsk. Das 8100 Quardratkilometer große Gebiet - zum Vergleich: das Bundesland Salzburg ist 7150 km2 groß – ist nur dünn besiedelt. Die etwas mehr als 10.000 Einwohner müssen im Notfall einen langen Weg zurücklegen, um zu einer der 20 medizinischen Ambulanzen mit Krankenschwestern, einer der beiden Ambulanzen mit Ärzten oder einer kleinen Krankenstation zu kommen.
Die Kreishauptstadt mit 30.000 Einwohnern verfügt über eine Poliklinik, eine Tagesklinik und eine Notambulanz. Im stationären Bereich der Klinik stehen 285 Betten für innere Medizin, Chirurgie, Neurologie, Pädiatrie, Gynäkologie, Geburtshilfe sowie eine Abteilung für Alkoholkranke zur Verfügung.
Die 9500 Kinder, die in dem Kreisgebiet leben, werden von 13 Kinderärzten versorgt. In der Kinderstation mit 25 Betten werden jährlich rund 500 Kinder behandelt.
Das Durchschnittsalter der Geräte liegt bei 20 Jahren. Wegen der schlechten technischen Ausrüstung ist die zahnärztliche Versorgung besonders schlecht. 72 % aller Kinder würden dringend eine Zahn- und Kieferbehandlung benötigen, aber nur ein Drittel kann sie erhalten. Früher gab es in jeder Schule regelmäßig Kontrollen in einer kleinen zahnärztlichen Ambulanz. Heute existieren nur noch zwei für 27 Schulen und 24 Kindergärten. jana.patsch@kurier.at
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In jedem Fall raten wir zur Zusammenarbeit mit dem gut ausgebildeten Fachleuten ihres Vertrauens:
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